Ford Model A - Henry's Lady
„Es hängt von Dir selbst ab, ob Du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst“
-Henry Ford-
Henry Ford (*1863- †1947) glaubte daran, dass man nicht durch Erfindungen, sondern durch Verbesserungen Vermögen machte. Als Gründer der Ford Motor Company optimierte er beharrlich die Fließbandtechnik, die bereits von der Automobilfirma Oldsmobile erfunden wurde. Henry Ford leistete zweifelsohne Pionierarbeit in der Automobilherstellung. Er trug zum einen durch sein enormes Fachwissen in Sachen Technik zum Erfolg der Marke Ford sowie durch seine damals noch eher ungewöhnliche Einstellung seinen Mitarbeitern gegenüber bei. 1914 führte er den 8 Stunden Tag für seine Beschäftigen ein und erhöhte den Mindestlohn von 2,34 $ auf 5,00 $ pro Tag. Zudem bot er seinen Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung an. Damit verdienten die Arbeiter bei Ford weitaus mehr als der Durchschnitt. Laut Ford selbst wollte er damit seinen Arbeitern ermöglichen, Produkte wie seine Autos kaufen zu können. Durch die gestärkte Kaufkraft und mehr Freizeit sollte also die Nachfrage angekurbelt werden.
Baujahr: 1930
Motor: Ottomotor / 4 Zylinder
Hubraum: 3,3 Liter
Leistung: 40 PS / 30 KW
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
zul. Personenbeförderung: 6
Herkunft Ford: USA
Produktionsort: Berlin, Deutschland
Aufgrund immer schlechter werdender Verkaufszahlen des 18 Jahre lang verkauften Ford Model T (Tin Lizzie) musste ein neues Modell her. Henry Fords Sohn Edsel hatte diese Tatsache schon länger erkannt und befürwortet, jedoch hatte sich der alte Henry strikt dagegen gewehrt. Der Konkurrenzdruck ließ dem Unternehmen jedoch keine andere Wahl. Ab dem 20. Oktober 1927 wurde mit der Produktion des Model A begonnen und ab dem 2. Dezember 1928 erstmals verkauft. Die Modellausführung A war in vier Farben lieferbar. Lediglich die Kotflügel waren aus produktionstechnischen Gründen stets schwarz lackiert. Die Fahrzeuge aus den Baujahren 1928/1929 und 1930/1931 sehen leicht unterschiedlich aus. Von der technischen Seite aus betrachtet sind die Modelle jedoch weitestgehend ähnlich.
Es gab viele verschiedene Varianten des Ford Model A, wobei unser Ford A Berliner Taxi eines der seltensten Modelle ist. Es zeichnet sich durch die Taxi-Streifen aus, die jeweils von einer Vordertüre des Fahrzeugs hinten um das Auto herum bis zur anderen Vordertür lackiert wurden. Dadurch war das Taxi jederzeit auf den ersten Blick zu erkennen. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Berliner Taxi ca. 19 cm länger ist als andere Model A Varianten und sich durch das flexible Landaulet im hinteren Bereich des Fahrzeugs an sämtliche Wetterbedingungen anpassen lässt. Unter der Bezeichnung „Landaulet“ bezeichnet man eine teilweise geschlossene Karosserieform, deren hinterer Teil wie ein Cabriolet geöffnet werden kann. Die typische Trennscheibe zwischen Fahrer und Fahrgästen darf selbstverständlich nicht fehlen. Das Fahrzeug wurde in Berlin produziert und auch dort für Taxifahrten eingesetzt. Außer unserem Fahrzeug sind nur drei weitere in Deutschland bekannt.
Die verschiedenen Varianten des Ford Model A gab es als Fahrgestell für die Aufbauten von anderen Herstellern. Die verschiedenen Ausführungen sind fast alle in der Standard- und Deluxe Version erhältlich:
Taxi, Tudor, Fordor, Phaeton, Victoria, Zwei- und Viersitzer Cabriolet, Convertible Sedan, Coupé, Geschäfts-Coupé, Sport-Coupé, Roadster-Coupé, Town Car, Station-Lastwagen, Pickup, Lieferwagen (Delivery) und Commercial.